Einleitung – Kann mich nicht länger wie 5 Minuten konzentrieren
Sich Aufgaben und Ziele zu definieren erfordert nicht viel Energie. Diese Aufgaben und Ziele kontinuierlich zu verfolgen und ohne Ablenkung abzuarbeiten, ist jedoch deutlich schwieriger.
Wenn ich mich früher einer Aufgabe widmete, die eine hohe Konzentration erforderte, wie zum Beispiel dem Lernen für eine Prüfung, war es seltsamerweise unmöglich für mich, mich länger als fünf Minuten auf die Aufgabe zu konzentrieren.
Bereits nach fünf Minuten des Lernens stand ich auf, ging in die Küche und holte mir etwas zu essen oder zu trinken. Manchmal fiel mir ein, dass ich etwas Wichtiges erledigen musste, erledigte es und setzte mich dann wieder an meine Aufgabe.
Besonders schlimm waren meine Gedanken. Ich dachte an Situationen, die nichts mit meinem Lernen zu tun hatten, Gedanken, die mich vom Lernen ablenkten. Das Problem war, dass ich erst nach zehn Minuten feststellte, dass ich nicht bei der Sache war.
Es fühlte sich auf eine gewisse Weise so an, als würde eine mysteriöse Kraft versuchen, mich vom Lernen abzulenken.
Konzentration muss gestärkt werden damit wir unseren Zielen näher kommen können
Eine starke Konzentration und Fokus werden uns nicht geschenkt. Es ist auch keine besondere Begabung. Ich muss meine Konzentration stärken, damit ich mich immer auf meine Aufgaben und Ziele fokussieren kann. Wenn ich nicht für eine gute Konzentration sorge, bleiben meine Aufgaben und Ziele liegen, und ich wundere mich, warum ich im Leben nicht vorwärts komme. Sehr oft ist es so, dass man nicht einfach bewerten oder messen kann, wie gut die Konzentration ist. In diesem Artikel möchte ich dir eine Skala vorstellen, mit der du feststellen kannst, wie gut deine Konzentration ist und was du machen kannst, um deine Konzentration zu stärken und besser auf die Aufgaben und Ziele fokussiert zu sein.
Ein Fokus der gegen alle Ablenkungen trotzt
Ich bin stark auf meine Gedanken fokussiert, während ich diesen Text schreibe. Durch meine starke Konzentration fällt es mir sehr leicht, meine Gedanken in Text umzuwandeln.
Natürlich kommen auch Gedanken vor, die versuchen, mich vom Schreiben abzulenken. Zum Beispiel der Gedanke, wie man „aufstehen“ in der Vergangenheit schreibt. Aufstand? Vielleicht Aufstand mit „H“?
Ich stelle fest, wie eine innere Kraft versucht, mich zu einer anderen Aufgabe abzulenken. Doch meine Konzentration ist gut trainiert. Ich bleibe beim Schreiben dieses Textes, lasse den Gedanken „Wie schreibt man ‚aufstehen‘ in der Vergangenheitsform?“ los und tippe meine Gedanken über „Eine gute Konzentration“ weiter.
Nach 10 Minuten merke ich, wie dieser Fokus stärker wird. Jetzt beginne ich mich zu freuen, weil ich mich in einem besonderen Zustand befinde. Denn jetzt fällt mir das Schreiben viel einfacher. Eine innere Freude treibt mich an, und ich möchte mit dem Schreiben nicht mehr aufhören. Im Gegenteil, wenn ich jetzt aufhöre, dann fühle ich mich nicht gut.
Doch wenn eine Unterbrechung kommt, die mich dazu zwingt, mit dem Schreiben aufzuhören, wie ein Anruf von der Schule meiner Kinder, dann fühle ich, wie schwer es für mich ist, nach dem Telefongespräch wieder in den Zustand der hohen Konzentration zu gelangen, den ich vor dem Gespräch hatte.
Diese Situation zeigt mir ebenfalls, wie gut meine Konzentration beim Schreiben vor dem Telefonat war. Dadurch wird auch sehr deutlich, wie Ablenkungen die Konzentration negativ beeinflussen.
Durch dieses Beispiel möchte ich zeigen, dass eine gute Konzentration zuerst einmal mentale Energie benötigt. Ist keine mentale Energie vorhanden, dann wird mir die Konzentration schwerfallen.
Zweitens: Wird dieser Energiefluss der Konzentration durch eine Ablenkung unterbrochen, dann benötigt es Zeit, bis ich wieder eine gute Konzentration aufbauen kann.
Drittens: Eine gute Konzentration muss zuerst trainiert werden. Leider besitzen wir nicht gleich von Anfang an eine starke Konzentration wie eine Lupe, die das Sonnenlicht so bündeln kann, dass sie ein Papier zum Brennen bringt.
Viertens: Je mehr ich meine Konzentration durch Ablenkungen störe, wie das ständige Umschalten zwischen vielen Videos, desto mehr wird meine Konzentration geschwächt. Auch ein nicht fokussierter Gedankenfluss wie das Kontrollieren des Online-Kontos, das Einkaufen im Onlineshop und das Anschauen vieler Videos über das neu gekaufte Produkt schwächen meine Konzentration und zeigen, dass ich mich für eine längere Zeit nicht auf eine bestimmte Aufgabe fokussieren kann.
Die Konzentration richtig Stärken
Wenn ich im Leben vorwärtskommen möchte, muss ich dafür sorgen, dass ich immer meine Konzentration stärke, um in einem guten Tempo voranzukommen. Meine Konzentration sollte allen Ablenkungen trotzen und eine Aufgabe ohne Unterbrechung bearbeiten.
Ich sage dazu auch: „Ich muss genug mentale Energie haben, um mich genau auf eine Sache zu fokussieren.“
Aber wie kann ich feststellen, wie gut meine Konzentration ist? Ähnlich wie bei der Liegestützübung, mit der ich die Leistungsfähigkeit meines Körpers messen kann, sollte es eine einfache Übung geben, mit der ich die Stärke meiner Konzentration messen kann. Gibt es eine solche Übung?
Ja, dafür brauchst du eine Stoppuhr und den folgenden Ton:
Tickende Uhr
Stelle die Stoppuhr auf fünf Minuten ein und starte sie. Starte dann den monotonen Ton auf YouTube. Im Video hörst du eine tickende Uhr. Versuche dich auf das Ticken der Uhr zu konzentrieren. Schaffst du es, dich nur auf das Ticken zu konzentrieren, ohne dass deine Gedanken davon abgelenkt werden?
Wenn du es schaffst, dich fünf Minuten lang ausschließlich auf das Ticken zu konzentrieren, dann besitzt du eine gute Konzentration und du kannst die Zeitspanne um eine Minute erhöhen.
Ich finde diese Übung klasse. Schon nach wenigen Sekunden tauchen bei mir die ersten Gedanken auf und versuchen, mich von der Übung abzulenken. Ich muss mich mehr anstrengen, damit ich bei dieser Übung bleibe.
Eine weitere Möglichkeit, um die Konzentration genauer zu bewerten, ist das Nutzen eines Fragebogens zur Konzentration. In diesem Artikel möchte ich den „Attentional Control Scale“ (ACS) vorstellen. Der „Attentional Control Scale“ ist ein psychometrischer Fragebogen, der verwendet wird, um die individuelle Fähigkeit zur Kontrolle der Aufmerksamkeit zu messen. Er wurde entwickelt, um das Konzept der Aufmerksamkeitssteuerung zu erfassen, das sich auf die Fähigkeit einer Person bezieht, ihre Aufmerksamkeit bewusst und absichtlich auf eine bestimmte Sache zu richten und ablenkende Reize zu ignorieren.
Der Fragebogen besteht aus 20 Fragen, auf die die Teilnehmer auf einer 4-Punkte-Likert-Skala angeben sollen, inwieweit sie den Fragen zustimmen oder nicht zustimmen. Dabei bedeutet 1: „Fast nie“ und 4: „Fast immer“. Die Aussagen beziehen sich auf die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, Ablenkungen zu minimieren und sich auf eine bestimmte Aufgabe oder Situation zu fokussieren.
Der ACS bestimmt zwei Faktoren der Aufmerksamkeit: das Fokussieren und das Verschieben oder Wechseln zu einer Aufgabe. Bei der Fokussierung bestimmt man, wie gut man sich auf eine Sache fokussieren kann, ohne durch eine Ablenkung gestört zu werden. Beim Verschieben oder Wechseln bestimmt man, wie gut man von einer Aufgabe zu einer anderen wechseln kann, ohne dass dieser Wechsel durch eine Ablenkung gestört wird.
Mir hat der ACS geholfen, ein besseres Verständnis für meine mentale Energie und somit über meine Konzentrationsfähigkeit zu bekommen. Daher möchte ich hier auf ein paar Fragen des ACS eingehen, damit auch du einen besseren Einblick in deine Konzentration bekommst.
Hier nun ein paar Fragen aus dem ACS. Versuche die Fragen nach deinem aktuellen Zustand zu bewerten und nicht so, wie du denkst, es könnte sein. Nutze dabei die vier Punkte Skala von 1 bis 4.
Frage 1: „Es fällt mir schwer, mich auf eine schwierige Aufgabe zu konzentrieren, wenn Geräusche vorhanden sind.“
Frage 2: „Wenn ich mich konzentrieren und ein Problem lösen muss, fällt es mir schwer, meine Aufmerksamkeit darauf zu fokussieren.“
Frage 3: „Wenn ich hart an etwas arbeite, werde ich immer noch von den Ereignissen um mich herum abgelenkt.“
Zähle deine Bewertungen zusammen und teile sie durch 3. Die Zahl gibt dir einen Überblick über deine Aufmerksamkeit. Ich hoffe, deine Zahl ist 10 oder besser.
Wenn nicht, dann wird es Zeit, an deiner mentalen Energie zu arbeiten. Hier eine weitere Übung, um deine Konzentration zu stärken:
Höre dir das folgende Geräusch an:
Wassertropfen
Du hörst Wassertropfen. Versuche nun von 100 bis 0 zurückzuzählen. Wie gut kannst du zurückzählen, ohne dass deine Gedanken dich vom Zählen ablenken? Wenn du von Gedanken abgelenkt wirst, dann fange das Zählen erneut von 100 an und versuche dich auf das Zählen besser zu konzentrieren.
Wenn ich im Leben gut vorwärtskommen möchte, dann muss ich dafür sorgen, dass meine Konzentration sich nur auf die wichtigen Dinge konzentrieren kann, ohne davon abgelenkt zu werden. Habe ich nicht diese Konzentration, dann werde ich mich wundern, warum ich meinen gesteckten Zielen nicht näherkomme. Auch meine mentale Energie muss wie ein vitaler Körper immer durch Training gestärkt werden, damit ich mich nur auf das Wesentliche in meinem Leben konzentrieren kann.