Ich stehe zu meinen persönlichen Werten

Gefangen in den negativen Gedanken

Lange Zeit meines Lebens war ich frustriert und wunderte mich, warum vieles nicht so richtig funktionieren wollte. Ich war nicht in der Lage, eine liebevolle und erfüllende Beziehung zu führen und auch in meiner Arbeit fehlte mir ein tiefer Sinn oder eine Bedeutung.

Als ich dann auch noch erblindete, überfielen mich negative Gedanken wie: „Das Leben bestraft mich nur“ oder „Ich bin nicht dazu bestimmt, ein erfolgreiches und glückliches Leben zu führen“.

Einmal in den Strudel der negativen Gedanken geraten, konnte ich mich nicht mehr daraus befreien. Alles, was mir im Leben widerfuhr, sah ich als Bestrafung oder Leid an.

Die Hindernisse im Leben, Bestrafung oder eine Chance?

Ich wunderte mich, warum es einfacher war, in den negativen Gedanken zu verweilen. Eine Erklärung dafür ist folgende: Wir wissen heute, dass es eine Stelle in unserem Gehirn gibt, die Amygdala, die für Emotionen wie Trauer, Ekel, Überraschung oder Ärger verantwortlich ist. Diese Emotionen waren über viele tausend Jahre für unsere Sicherheit zuständig. Heutzutage leben wir jedoch in einer Umgebung, in der für unsere Sicherheit gesorgt ist, aber die Amygdala dennoch überreagieren kann.

Möchte man aus dem Strudel der negativen Gedanken zu positiven Gedanken gelangen, dann braucht man Energie, um diese negativen Gedanken zu überwinden. Diese Energie ist nicht nur körperlicher Natur, sondern beinhaltet auch einen spirituellen Anteil. Wenn man einen Sinn in den Problemen erkennt, die einem widerfahren, hat man auch die Motivation, besser mit diesen Problemen umzugehen und sie zu überwinden.

Diese Erfahrungen haben dazu geführt, dass ich heute ein erfolgreicheres und glücklicheres Leben führe als früher. Wie ich das geschafft habe, möchte ich in diesem Artikel beschreiben. Außerdem möchte ich Dir ein Verfahren vorstellen, das ich erst kürzlich entdeckt habe und das diesen Prozess noch besser unterstützt: Die 12 Prinzipien der spirituellen Intelligenz (SQ) von Danah Zohar. Ich bin davon sehr begeistert und möchte es gerne mit Dir teilen.

„Wer ein warum zum Leben hat, erträgt fast jedes wie“

Wenn man mich heute fragt, wie es für mich ist, blind zu sein, antworte ich immer: „Ich bin nicht blind, sondern ich habe die Chance, die Welt anders zu sehen.“ Ich sage das nicht, um mich positiv zu motivieren, sondern weil es tief aus meinem Herzen kommt und ich in meiner Blindheit einen großen Sinn erkenne.Der Satz von Nietzsche „Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie“ ist sehr bekannt, und ich lebe nach dieser Einstellung und mit dieser Begeisterung.

Natürlich war es für mich mit meiner Blindheit nicht immer einfach. Doch irgendwann stand ich vor der Entscheidung, ob ich in meinem Strudel negativer Gedanken gefangen bleibe oder einen Weg heraus suche. Mir wurde klar, dass ich, wenn ich in diesem Strudel bleibe, mein Leben nur als Leid empfinden werde und nicht in der Lage sein werde, ein glückliches und erfolgreiches Leben zu führen.

Also entschied ich mich für ein glückliches und erfolgreiches Leben.

Diese Entscheidung war der erste wichtige Schritt für mich. Dadurch hatte ich mehr Energie, mich aus dem Strudel negativer Gedanken zu befreien.Ich stellte jedoch immer wieder fest, dass ich nicht genug Energie hatte, um vollständig aus dem Strudel negativer Gedanken auszubrechen. Allein die Entscheidung, ein erfolgreiches und glückliches Leben zu führen, reichte nicht aus. Innerlich konnte ich mich mit meiner Blindheit nicht wirklich verbinden, was meine Motivation für ein erfolgreiches und glückliches Leben beeinträchtigte.

Durch diese Erfahrungen stellte ich mir die entscheidende Frage: „Warum habe ich nicht genug Energie, um mich von negativen Gedanken zu befreien?“ Diese Frage konnte ich nicht sofort beantworten. Nach langer Selbstreflexion erkannte ich, dass ich mich zu sehr auf meine Blindheit als Problem konzentrierte, wodurch ich keine persönlichen Werte hatte. Dadurch spürte ich keinen wirklichen Sinn in meinem Leben. 

Die Selbstanalyse hat bei mir sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Um dir diese Arbeit zu ersparen, möchte ich dir die 12 Prinzipien der spirituellen Intelligenz von Danah Zohar vorstellen. Diese Prinzipien fassen meine Selbstanalyse schön zusammen und sind zudem viel übersichtlicher. Besonders gefällt mir auch, dass sie in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Erklärung der Bedeutung der spirituellen Intelligenz verwendet werden.

Als Menschen verfügen wir über verschiedene Formen der Intelligenz. Jeder kennt den Intelligenzquotienten, der unser logisches und analytisches Denken misst. Dann gibt es noch die emotionale Intelligenz (EQ), mit der wir feststellen können, wie gut wir mit anderen Menschen umgehen und uns in sozialen Umgebungen zurechtfinden.Schließlich gibt es noch die spirituelle Intelligenz (SQ). Mit ihr können wir ermitteln, wie gut wir mit verschiedenen Situationen im Leben umgehen können. Hierfür sind persönliche Werte und ein Sinn im Leben von Bedeutung.

In diesem Artikel möchte ich die ersten drei der 12 Prinzipien vorstellen und zeigen, wie man sie zur persönlichen Wertefindung und zur Suche nach einem Sinn im Leben nutzen kann.

Drei besondere Prinzipien für mehr Sinn im Leben

Das erste Prinzip ist das Selbstbewusstsein oder das Wissen darüber, woran ich glaube, was ich schätze und was mich zutiefst motiviert. Ich habe festgestellt, dass das Selbstbewusstsein das wichtigste Prinzip ist. Es ist auch das erste Prinzip der 12 Prinzipien von Danah Zohar.

Man kann sich fragen: „Woran glaube ich?“ und „Was motiviert mich zutiefst?“. Hierbei sollte man genau wissen, woran man glaubt und was einen tief motiviert. Je sicherer man sich dabei ist, desto selbstbewusster wird man. Ist der Glaube und die Motivation unsicher, so ist auch das Selbstbewusstsein unsicher.

Ich habe festgestellt, dass ein unsicheres Selbstbewusstsein zu einem unsicheren Leben führt. Deshalb war es für mich sehr wichtig, meine Blindheit besser zu verstehen, um mein Selbstbewusstsein zu stärken. Ich habe festgestellt, wenn man den Sinn hinter seiner eigenen Situation erkennt, kann man besser damit umgehen.Danah Zohar erklärt das Selbstbewusstsein im spirituellen Sinne folgendermaßen: „Zu wissen, wofür man lebt und wofür man sterben würde.“

Mit dieser Betrachtungsweise für das Selbstbewusstsein ist bei mir die folgende Sichtweise entstanden: Ich glaube daran, dass meine Blindheit eine Chance ist, das Leben anders wahrzunehmen. Dadurch bin ich motiviert, mit dieser besonderen Fähigkeit anderen Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung zu helfen.Das zweite Prinzip ist Spontanität oder das Leben im Moment und darauf zu reagieren. Dieses Prinzip war für mich viel schwieriger umzusetzen, weil ich in einem Strudel von negativen Gedanken gefangen war. Diese negativen Gedanken hinderten mich daran, bewusst den Moment zu leben und entsprechend darauf zu reagieren.

Wenn ich einen Text wie diesen schreiben wollte und auch ein inneres Verlangen danach hatte, konnte ich dieses Verlangen nicht immer umsetzen, weil meine negativen Gedanken mich demotivierten und ich dadurch alles liegen ließ. Um spontaner zu werden, musste ich mich intensiver mit meinen negativen Gedanken auseinandersetzen und sie überwinden. Ich musste mehr Verantwortung für mein Leben übernehmen.

Danah Zohars Erklärung zur Spontanität bringt es auf den Punkt: „Dies bedeutet, im Moment zu leben. Es bedeutet, Altlasten wie Vorurteile, Annahmen und Projektionen loszulassen und im Moment zu handeln. Ein interessanter Fakt: Spontanität hat denselben lateinischen Ursprung wie Verantwortung, daher geht es auch darum, Verantwortung für unser Handeln im Moment zu übernehmen.“

Stell dir vor, dein Leben ist ein Schiff und du bist der Steuermann. Bist du in der Lage, die Verantwortung für dieses Schiff zu übernehmen und es sicher zum Hafen zu führen? Das dritte Prinzip – visionär und werteorientiert sein – ist ebenfalls ein wichtiges Prinzip, über das man sich bewusst sein sollte. Man sollte sich fragen, ob die Entscheidungen oder Handlungen, die man trifft, mit einem Prinzip oder Wert übereinstimmen, von dem man zutiefst überzeugt ist.

In meinem Leben waren meine Entscheidungen lange Zeit nicht von tiefster Überzeugung geprägt. Ich kannte meine persönlichen Werte nicht und meine negativen Gedanken hinderten mich daran, Entscheidungen aus tiefster Überzeugung zu treffen. Dadurch war ich nicht zufrieden mit meinen Entscheidungen und fiel noch tiefer in meine negativen Gedankenmuster. Danah Zohar erklärt: „Vision ist das, was wir anstreben. Im Geschäftsleben ist es der Kitt, der uns zusammenhält, und die Kraft, die uns antreibt. Es ist die Antwort auf unsere allgemeineren, existenzielleren Fragen. Die Fragen „Warum sind wir hier?“ und „Was ist unser Ziel?“

Ich dachte lange Zeit, ich kenne meine persönlichen Werte, aber ich folgte ihnen nicht richtig. Ich spürte, dass ich keine Verbindung zu meinen damaligen Werten hatte. Dadurch war es für meine negativen Gedanken leichter, mich negativ zu beeinflussen. Ich musste meine Situation besser verstehen und führte daher lange Zeit Selbstanalysen durch, die jedoch nicht so gut strukturiert waren wie die 12 Prinzipien von Danah Zohar.

Wenn du wirklich im Leben vorankommen möchtest, nimm dir Zeit und finde heraus, wie es um dein Selbstbewusstsein steht, wie spontan du lebst und ob du wirklich Visionen hast. Denn nur so kannst du sicherstellen, dass du das Schiff sicher zum Hafen bringst, auch wenn es lange auf See geirrt hat. Es war für mich auch nicht einfach, diesen Text zu vollenden. Aber es erfüllt mich mit großer Freude, wenn ein Artikel wie dieser fertig ist und ich dich in deinem Leben unterstützen kann.

 

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