Die vergessene Energie in uns

Jeden Tag sehr müde und komme nicht voran

Heute möchte ich über ein Problem sprechen, mit dem ich jahrelang zu kämpfen hatte und das mich daran hinderte, im Leben richtig voranzukommen. Ich fühlte mich über viele Jahre hinweg energielos, obwohl ich intensiv an meiner Energie gearbeitet habe. Doch ich konnte das grundlegende Problem für meine Energielosigkeit einfach nicht FINDEN. Ich verstand es nicht so richtig. Obwohl ich mich bemühte, auf meine Ernährung und Bewegung zu achten, kam ich nicht voran. Ich blieb immer müde und konnte tagsüber nicht gut arbeiten.

Zusätzlich hat mich die Suche nach dem Grund für meine Energielosigkeit sehr viel Energie gekostet, weil ich keine Fortschritte in meinen Anstrengungen erkennen konnte. Das war sehr frustrierend für mich.

Sind meine Anstrengungen gut?

Was waren nun meine Bemühungen gegen meine Energielosigkeit? Ich dachte, dass eine gute Ernährung, körperliche Aktivität und ausreichende Erholung viel zur Gesundheit beitragen. Dadurch hoffte ich, eine gute Grundlage zu schaffen, um über den Tag viel Energie zu haben und so mehr an meinen Zielen arbeiten zu können.

Aber etwas war falsch an meiner Herangehensweise. Ich machte mich morgens mit Bewegung und Ernährung fit, aber nach etwa ein bis zwei Stunden trat Müdigkeit ein und mein Energiepegel sank schnell ab. Dadurch konnte ich mich nicht gut konzentrieren und hatte nicht mehr die Freude und Motivation, an meinen Zielen weiterzuarbeiten.

All meine Anstrengungen wie morgendlicher Sport, Meditation zur Konzentration, Ernährung mit niedrigem glykämischen Index, Nahrungsergänzungsmittel von hoher Qualität, Spaziergang am Mittag und vieles mehr brachten mir keinen wirklich großen Fortschritt.

Der entscheidende Durchbruch kam, als ich zu einem Sportmediziner ging. Ich hatte mich überanstrengt, um ein Problem zu lösen. Der Rat war, dass ich die Bremse etwas anziehen sollte, weil ich versuchte, zu viel auf einmal zu tun. Es ist besser, sich auf eine Sache zu konzentrieren und diese konsequent durchzuführen.

Wenn Du auch schon viel ausprobiert hast, um mehr Energie über den Tag zu haben und der Erfolg trotzdem ausblieb, kann Dir dieser Artikel weiterhelfen. In diesem Artikel steckt eine meiner wichtigsten Erkenntnisse und ich freue mich sehr, dass ich diese mit Dir teilen kann

Was ist die Basis für unser Körper

Ich arbeitete sehr intensiv an meinem Schlaf, weil ich gelesen hatte, dass ein guter Schlaf die Basis für unseren Körper bildet. Man kann in verschiedenen Artikeln lesen, wie wichtig der Schlaf ist, um viel Energie zu haben, und daran habe ich keinen Zweifel. Daher versuchte ich, mir einen Schlafrhythmus anzugewöhnen, um die Prozesse für das Einschlafen besser beeinflussen zu können. Auch machte ich Atemübungen, um die Schlafqualität zu verbessern.

Weil ich durch meine Anstrengungen keine Fortschritte erkennen konnte, fragte ich mich: Wenn der Schlaf nicht so gut ist und man schon vieles versucht hat, ihn zu verbessern, sollte man immer noch verkrampft an dem Schlaf arbeiten oder besser eine andere Baustelle betrachten, die den Schlaf ebenfalls beeinflussen könnte?

Was könnte also den Schlaf noch positiv beeinflussen? Schauen wir uns das mal genauer an.

Bei einer Umfrage namens „Sleep in America“, die im Jahr 2013 durchgeführt wurde und Personen zwischen 23 und 60 Jahren zu Bewegung und Schlaf befragte, gaben etwa 83 Prozent der Befragten, die leichte, mäßige oder kräftige Sportarten ausübten, an, dass ihre Schlafqualität sehr gut oder ziemlich gut ist. Dagegen sank die Schlafqualität bei denjenigen, die keinen Sport ausübten, um 56 Prozent.

Diese Umfrage zeigt, wie Bewegung den Schlaf positiv beeinflussen kann. Um also die Schlafqualität zu erhöhen, ist Bewegung ein wichtiger Faktor.

Auch Charlene Gamaldo, medizinische Direktorin am Johns-Hopkins-Center for Sleep, sagt, dass Bewegung einen positiven Effekt auf den Schlaf hat. Es gibt auch viele wissenschaftliche Studien, die diese Aussage bekräftigen.

Gut, Bewegung war in meinem Wochenplan öfter vorhanden. Ich betrieb dreimal pro Woche Sport. Doch war meine Trainingsmethode richtig? Ich wollte herausfinden, was an meiner Trainingsmethode falsch war und welche Trainingsmethode einen stärkeren positiven Einfluss auf meine Schlafqualität hat.

Dafür ging ich in eine Sportklinik, um feststellen zu lassen, was an meiner Trainingsmethode falsch war und welche Art von Bewegung für mein Problem am besten geeignet ist.

Zu meiner Enttäuschung fanden wir heraus, dass ich vieles falsch gemacht hatte. Zunächst einmal passte mein Körpergewicht nicht. Ich wog etwa 89 kg bei einer Körpergröße von 175 cm. Daher war ich übergewichtig. Ich war der Meinung, dass meine Ernährung passte. Das war zwar so, aber meine Tellerportionen waren leider zu groß. Auch wenn man sich gesund ernährt, bedeutet das noch lange nicht, dass man dadurch auch das Körpergewicht gut halten kann.

Dann ging es ans Training. Ich durfte zwischen dem Laufband und dem Fahrrad wählen. Da ich mich als blinder Mensch auf dem Laufband nicht so sicher fühle, entschied ich mich für das Fahrrad. Dann bekam ich noch eine Maske, mit der man meine Atmung und Sauerstoffaufnahme bei unterschiedlicher Belastung messen konnte. Mit der Maske fühlte ich mich wie ein Pilot in einem Kampfjet und erinnerte mich an den Film „Top Gun“. Ich trat kräftig in die Pedale, aber leider nicht lange genug.

Es stellte sich heraus, dass meine Art des Trainings nicht optimal war. Ich hatte immer die gleichen Bewegungen zu Hause ausgeführt und das war zu monoton. Ich dachte, als Blinder hätte ich nicht viele Optionen für Übungen. Der Sportmediziner schlug mir vor, mehr Abwechslung in meinen Trainingsplan zu bringen und half mir dabei, ihn zu ändern. Wenn man immer das Gleiche trainiert, kann es schnell langweilig werden.

Dann erklärte er mir, dass mein Puls für das Grundlagenausdauertraining 1 (GA1) nicht ideal war. Mit meinem aktuellen maximalen Puls von 175 Schlägen pro Minute sollte mein Puls für GA1 bei 60 bis 70 Prozent liegen. Anhand von Messungen schlug er mir einen Puls von ca. 110 für GA1 vor, den ich durch aerobes Training erreichen kann.

Außerdem empfahl er mir, meine Gesundheitszone zu nutzen, um tagsüber mehr Vitalität zu haben. Für den Anfang schlug er mir einen Puls von 80 bis 90 Schlägen pro Minute vor, also eine leichte Bewegung, die ich für mindestens eine Stunde ausführen sollte. Je länger, desto besser.

Am Anfang war es für mich nicht einfach, weil ich als Blinder einen ruhigen Lauf in der Wohnung bevorzugte. Ich lief langsam im Flur herum und tastete mit meinen Händen die Wände ab, um nicht gegen die Wand oder gegen die Kante einer offenen Tür zu laufen. Es kam jedoch trotzdem vor, dass ich manchmal gegen die Wand oder Kante lief, was sehr schmerzhaft war. Aber ich gab nicht auf, weil ich überzeugt war, dass ich mit diesem Training in der Gesundheitszone viel für meine Energielosigkeit tun kann.

In ein paar Monaten konnte ich meine Trainingszeit von einer auf zwei Stunden erhöhen. Dabei achtete ich darauf, dass mein Puls nicht viel höher als 80 bis 90 Schläge pro Minute war, genau wie es der Sportmediziner empfohlen hatte.

Ich trainierte vier Mal pro Woche abwechselnd einmal in der Gesundheitszone und einmal in GA1. Nach etwa 10 Wochen bemerkte ich eine Verbesserung meiner Schlafqualität.

In vielen Studien und Artikeln wird berichtet, dass moderates und aerobes Training eine positive Auswirkung auf die Schlafqualität hat. So wurden im Jahr 2020 an einer amerikanischen Universität Studenten auf ihre Schlafqualität untersucht, da sich viele während des Studiums wenig bewegen. Dabei stellte man fest, dass bereits ein moderates und aerobes Training über acht Wochen die Schlafqualität der Studenten verbesserte.

Bei mir dauerte es etwas länger, bis ich bemerkte, dass sich mein Schlaf verbesserte. Ich erkannte es daran, dass ich viel schneller einschlief und nachts nicht mehr so oft aufwachte. Über den Tag hinweg war ich viel konzentrierter und konnte daher fokussierter und aufmerksamer an meinen Aufgaben arbeiten.

Ich freute mich sehr über diese Erkenntnis und den Fortschritt. Meine Energielosigkeit hatte ich mit meiner neuen Trainingsmethode in den Griff bekommen.

Richtig bewegen für einen besseren Schlaf

Ich trainierte nicht mehr wie früher, wo ich jeden Tag denselben Ablauf durchführte und immer an meine Grenzen ging. Es ging nicht mehr darum, Hauptsache zu schwitzen, sondern mehr darum, richtig zu schwitzen.

Die Einführung eines leichten Trainings über eine lange Zeitspanne, bei dem man sich einen stabilen Puls in der Gesundheitszone aufbaut, veränderte meine Energiebilanz stark. Dieses positive Feedback motivierte mich sehr, noch mehr Energie herausholen zu wollen.

Ich konnte mir diesen Fortschritt folgendermaßen erklären: Bevor ich meine neue Trainingsmethode eingeführt hatte, saß ich die meiste Zeit des Tages vor dem Computer. Ich bewegte mich pro Woche nur 2- bis 3-mal für etwa 30 Minuten und das sehr intensiv. Die restliche Zeit verbrachte ich im Sitzen.

Doch der menschliche Körper war für viele zehntausende von Jahren über den Tag bei der Jagd oder beim Sammeln sehr lange aktiv. Unser Körper ist also darauf programmiert, lange über den Tag aktiv zu sein und nicht für längere Zeit zu sitzen. Durch das lange Arbeiten am Schreibtisch ist die lange körperliche Aktivität jedoch in Vergessenheit geraten. Daher nenne ich diesen Artikel auch „Das vergessene Energie in uns“. Denn lange Aktivität ermöglicht uns, mehr Energie zu haben und so auch viel besser über den Tag zu arbeiten.

Es ist also sehr wichtig, sich Möglichkeiten über den Tag zu schaffen, den Puls einmal in der Gesundheitszone und einmal in der GA1 zu trainieren. Dadurch aktiviert man „Das vergessene Energie“ in sich. Sehr gut eignet sich dafür der Morgen und der Mittag. Ich stehe morgens um 6 Uhr auf und beginne mit einem leichten Training. Man muss dabei nicht mein Trainingsprogramm nutzen, da man als normal sehender Mensch viel mehr Möglichkeiten hat. Man kann joggen, schwimmen oder Rad fahren gehen. Wer sich für Rudern motivieren kann, kann auch dies tun. Auch ein intensives Gehen im Wald mit vielen Steigungen kann hierbei hilfreich sein.

Daher bin ich meiner Frau sehr dankbar, dass sie manchmal mit mir in den Wald geht, um ein intensives Gehen durchführen zu können.

Fazit

Seit ich diese neue Trainingsmethode habe, kann ich über den Tag viel besser an meinen Aufgaben arbeiten und erreiche dadurch meine Ziele viel schneller.

Ich habe bemerkt, dass es vielen Menschen schwerfällt, solche Trainingsmethoden in ihren Alltag zu integrieren, da sie denken, dass sie dafür keine Zeit haben. Früher hatte ich zwar Zeit für mein Training eingeplant, aber meine Ergebnisse waren schlecht. Durch die Umstellung investiere ich jetzt viel Zeit in meine Bewegung, aber ich kann in der restlichen Zeit, die mir zur Verfügung steht, viel bessere Ergebnisse erzielen.

Ich hoffe, dass ich Dich dazu motivieren konnte, mehr an deiner Gesundheitszone und GA1 zu arbeiten. Natürlich erfordert ein langes Training manchmal große Anstrengungen, aber wenn ich meinen Fortschritt im Vergleich zur Vergangenheit betrachte, spüre ich eine große Freude dabei, diese Anstrengung aufzubringen. Denn wenn man so viel Energie über den Tag spürt, macht das Arbeiten noch mehr Spaß.

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