Trotz Bewegung fühle ich mich müde
Bei „Fuel Your Energy“ muss ich zuerst dafür sorgen, dass ich in meinem Körper immer genug Energie und Vitalität besitze. Als ich anfing, an meiner körperlichen Gesundheit zu arbeiten, um mehr Vitalität zu erreichen, musste ich leider feststellen, dass Spazierengehen alleine dafür nicht ausreichte. Ich musste gezielt an meiner Bewegung arbeiten, um mehr Vitalität zu erreichen.
Ich musste mich zu meinen Übungen zwingen. Schon nur meine täglichen 40 Liegestütze zu schaffen, war schwer für mich. Die ersten 10 Liegestütze gingen noch gut, aber danach wurde es zur Hölle. Mein Körper fing an, sich dagegen zu wehren, und nach dem 20. Liegestütz brach ich zusammen. Ich dachte damals, dass Spazierengehen und Liegestütze gut für meine Vitalität seien, aber ich bemerkte keinen Fortschritt in dieser Art von Bewegung. Ich fragte mich: „Gibt es eine Möglichkeit festzustellen, wie gut ich für meine Vitalität arbeite?“
Habe ich die richtige Sichtweise auf meine Vitalität?
Da sich meine Vitalität trotz Anstrengung nicht viel verbesserte, wollte ich verstehen, warum das so war. Was mich besonders belastete, war, dass ich meine Müdigkeit nur mit ein paar Tassen Kaffee lindern konnte.
Ich wollte verstehen, wo genau die Ursache lag. Glücklicherweise sah ich einen interessanten Bericht über die ersten Urmenschen, der meine Sichtweise auf meinen Körper veränderte. Der Homo Erectus lebte vor ungefähr 2,5 Millionen Jahren. Über die genaue Ermittlung dieser Zahl streiten sich viele Wissenschaftler, das soll in diesem Artikel nicht das Problem sein.
Ich wollte mehr darüber erfahren, welche Anstrengungen diese Menschen überwinden mussten, um eine viel verständlichere Sichtweise auf meinen Körper und meine Vitalität zu bekommen. In diesem Artikel möchte ich mit Ihnen teilen, wie meine Sichtweise auf meinen Körper durch diese Dokumentation verändert wurde und wie ich nun meine Sichtweise in Bezug auf meine Bewegung und Vitalität nutze.
Unser Körper kann viel mehr Vitalität besitzen
In der Dokumentation sprach der Sprecher davon, dass die Urmenschen bei der Jagd lange Strecken von bis zu 20 km zurücklegen mussten, bis sie etwas Essbares fanden. Für die Jagd benutzten sie sehr gut entwickelte Speere. Die Spitze dieser Speere bestand aus speziell bearbeitetem Feuerstein, und auch das Holz des Speers war sehr gut bearbeitet. Heute nimmt man an, dass die damaligen Menschen eine sehr hohe Intelligenz besitzen mussten, um diese Speere zu bauen.
Plötzlich entstand in meinem Kopf ein Bild: ein riesiges Mammut mit langen Stoßzähnen stand in einer eisigen Umgebung. Überall lag sehr viel Schnee. Davor standen fünf Urmenschen mit Speeren in der Hand. Sie waren auf der Jagd nach dem Mammut.
Um sich zu verteidigen, griff das Mammut die Angreifer mit seinen Stoßzähnen an. Damit die Jäger nicht verletzt wurden, mussten sich diese Menschen sehr schnell bewegen. Diese große Anstrengung und das schnelle Atmen verursachten beim Ausatmen in der eisigen Kälte immer wieder einen Hauch von Wasserdampf.
Diese Jagd war auch nicht nach 10 Minuten beendet. Der Körper verbrauchte dabei sehr viel Energie. Ausruhen konnte man sich bei dieser gefährlichen Situation auch nicht, denn man würde dafür mit dem Leben bezahlen.
Ein plötzlicher Hunger holte mich auf mein Sofa zurück. Ich bewegte mich in Richtung Kühlschrank und war froh, dass ich nicht so eine gefährliche Jagd mitmachen musste, um einen leckeren Braten zu bekommen.
Dann erinnerte ich mich an die Worte des Sprechers, dass der heutige Mensch, der Homo Sapiens, auch die Gene dieser Urmenschen trägt. Wir leben in einem Körper, der sich für große Anstrengungen entwickelt hat. Doch heute leben wir in einer Umgebung, wo diese großen Anstrengungen nicht mehr notwendig sind. Der Kühlschrank oder Supermarkt ist gleich in der Nähe. Die Auswahl an Nahrungsmitteln im Supermarkt ist groß, und im Kühlschrank gibt es reichlich genug zum Essen.
Aber können wir diese großen Anstrengungen des Körpers wirklich vernachlässigen? Es gibt einige Studien, die zeigen, dass körperliche Inaktivität zu vielen Krankheiten wie Herzkrankheiten oder Diabetes führen kann. Auch Müdigkeit oder Lustlosigkeit können bei körperlicher Inaktivität auftreten.
Den Körper wieder vitalisieren
Ich lebe heute in einem Körper, der sich ursprünglich dafür entwickelt hat, große Anstrengungen zu überwinden. Der Körper musste damals viele Kilometer laufen, um etwas Essbares zu finden. Dieser Körper musste nach der Jagd die Beute viele Kilometer zurücktragen, damit die Angehörigen auch etwas zum Essen hatten. Dafür musste der Körper viel Kraft und Energie aufbringen, um unterschiedliche Belastungen zu überwinden.
Für das lange Laufen war eine gute Ausdauer notwendig. Für die Jagd war es wichtig, sehr schnell und viel Energie auf einmal aufzubringen. Dies vergleiche ich mit einem Intervalltraining. Das lange Tragen der Beute kann man mit einem Krafttraining vergleichen.
Der Körper von damals musste drei Formen von Belastungen bewältigen: Ausdauer, Cardio und Krafttraining. Daher musste der Körper für diese Belastungen immer genug Energie aufbringen, damit die Jagd erfolgreich verlief. Wenn ich meinen Körper nicht wie damals belaste, dann kann ich nicht erwarten, dass genug Energie und Vitalität in meinem Körper vorhanden ist.
Ich dachte, wenn ich lange spazieren gehe, dann ist mein Körper wie damals in der Lage, diese Energie aufzubringen. Erst mit diesem Vergleich wurde mir bewusst, dass ich noch mehr für meine körperliche Gesundheit und somit für meine Vitalität machen muss.
Als Blinder ist es nicht einfach, Ausdauertraining zu machen, außer man hat ein Laufband oder ein Fahrrad zu Hause, mit dem man mindestens 30 Minuten Ausdauertraining machen kann. Da ich nicht viel Platz habe, habe ich jedoch meinen Weg gefunden, um Ausdauertraining zu machen.
Beim Ausdauertraining ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Puls im aeroben Bereich bleibt. Im Internet kann man nach dem passenden Puls für das Alter und den entsprechenden aeroben Bereich suchen.
Für mich ist es nicht einfach, während des Trainings meinen Puls zu überwachen. Daher habe ich mir folgende Faustregel gemerkt: Sich soweit anstrengen, dass man gerade noch sprechen oder singen kann. Es ist wichtig zu beachten, dass man gerade noch singen und nicht gemütlich singen sollte.
Für das Intervalltraining wähle ich Übungen aus, die den Puls in den anaeroben Bereich bringen und somit das Herz-Kreislauf-System stärken. Hierfür habe ich die Faustregel: Sich so anstrengen, dass man nicht mehr sprechen oder singen kann.
Für das Krafttraining benutze ich Übungen wie Liegestütz, Ausfallschritt, Kniebeugen oder Bergsteiger. Genauere Beschreibungen zu diesen Übungen findet man im Internet unter der Bezeichnung Mountain Climber oder Push-Up.
Beim Ausführen der Übungen ist es wichtig, folgendes Ziel zu haben: Ich mache meine Übungen, um meinen Körper zu stärken und so viel Energie wie möglich zu produzieren. Dadurch bin ich über den Tag viel leistungsfähiger und habe nicht mit Müdigkeit zu kämpfen.
Zwei wertvolle Metriken, die ich gerne benutze, um festzustellen, wie körperlich gesund und vital ich noch bin, sind Liegestütze oder Push-Ups und der Sitting Rising Test (SRT). Für die Anzahl der Liegestütze gibt es viele Tabellen. Ich habe meinen Wert aus dem Buch „Essentials of Exercise Physiology“ entnommen. Da ich 48 Jahre alt bin, gelten für mich die Werte aus der Spalte „40-49 Jahre“. Eine Anzahl von 39 oder höher gilt als exzellent, 39-30 als gut, 29-20 als durchschnittlich und 19-12 als schwach.
Nach langem Training habe ich es geschafft, im Bereich Exzellent zu bleiben. Ich schaffe 40 Liegestütze.
Für mich ist ein weiterer Indikator der SRT, mit dem ich feststellen kann, wie gut meine Gelenke und Muskeln noch sind. Ich sitze barfuß im Schneidersitz auf dem Boden und strecke die Arme nach vorne, so dass sie parallel zum Boden sind. Durch das Vorstrecken der Arme entsteht Schwung zum Aufstehen.
Je besser ich in der Lage bin, ohne mich abzustützen aufzustehen, desto besser sind meine Gelenke und Muskeln entwickelt. Meine Kinder, die 12 Jahre alt sind, schaffen es ohne sich abzustützen aufzustehen. Lange Zeit hatte ich große Schwierigkeiten, aus dem SRT aufzustehen. Seit ich auf mein Ausdauer-, Intervall- und Krafttraining achte, werde ich immer besser beim Aufstehen.
Ich brauche jetzt nur kurz eine unterstützende Hand, um aufzustehen. Dieses Feedback bereitet mir große Freude und zeigt mir, dass meine Gelenke und Muskeln in gutem Zustand sind.
Glücklicherweise muss ich heutzutage nicht mehr raus zum Jagen, um etwas Essbares für meine Familie und mich zu finden. Ich frage mich, ob ich als Blinder damals überhaupt hätte überleben können.
Ich bin so froh, dass ich heute in einer Umgebung lebe, die mir viele Möglichkeiten bietet. Trotzdem möchte ich auf meine körperliche Gesundheit achten, damit ich körperlich stark genug bin, um gegen schnelle Ermüdung anzukämpfen.
Die Metriken geben mir einen guten Anhaltspunkt, um festzustellen, wie gut meine körperliche Stärke ist. Auf diese Weise kann ich überwachen, ob meine körperliche Stärke nachlässt. Dies macht sich dann auch in meiner Produktivität bemerkbar.
Ich hoffe, ich konnte dir verdeutlichen, dass du in einem Körper lebst, der viel leisten kann und auch leisten möchte. Wenn ich jedoch nichts dafür tue, wird sehr schnell Lustlosigkeit oder Müdigkeit aufkommen, und ich werde im Leben nicht so vorankommen.
Wenn du im Leben vorankommen möchtest, dann stelle sicher, dass dein Körper in einem Zustand ist, der es dir ermöglicht, ein Mammut in eisiger Kälte zu jagen.